Edith-Stein-Gymnasium in München

Edith-Stein-Gymnasium in München

Andreas Frölich, 47 Jahre, Schulleiter am Erzbischöflichen Edith-Stein-Gymnasium in München, mit

Warum entlastet ein Roboter unsere Lehrer? Andreas Frölich, 47 Jahre, ist Schulleiter am Erzbischöflichen Edith-Stein-Gymnasium in München. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt, um mehr über seine Erfahrungen mit dem Einsatz von zwei AV1 Avataren an seiner Schule in den letzten 2 Jahren zu erfahren

Herr Frölich, was sind Ihrer Meinung nach aus pädagogischer Sicht die größten Risiken für Kinder und Jugendliche, die aufgrund von Krankheit längere Zeit nicht in die Schule gehen können?
Ich denke, es ist weniger das Versäumen von Unterrichtsstoff und das Entstehen fachlicher Lücken, sondern ich glaube, was dann fehlt, ist tatsächlich das Eingebundensein in ein funktionierendes Sozialgefüge und einfach der Kontakt zu Gleichaltrigen. Da hat uns auch die Pandemie gezeigt, wie wichtig es ist, im Austausch mit der eigenen Lerngruppe zu sein.

Wie haben Sie von dem AV1 Schulroboter erfahren?
Ich erinnere mich an die kulturministernelle Verlautbarung, ein Schreiben, wo es grundsätzlich nochmal um die Frage des Hausunterrichts ging und um den Umgang mit langzeiterkrankten Schülerinnen und Schülern. Im Anhang des Schreibens vom Kultusministeriums war eine Broschüre, die den AV1 Avatar vorgestellt hat, mit dem Hinweis, dass es noch andere technische Anbieter oder Lösungen gebe. Ich war dann auf der Homepage von No Isolation und sehr beeindruckt und auch überrascht, weil man sich unter dem Stichwort Avatar zunächst ja nur schwer etwas vorstellen konnte.

Was war Ihre erste Reaktion, als Sie von dem Schulroboter erfahren haben?
Ich war im Großen und Ganzen dem Modell Schulroboter gegenüber sehr kritisch, weil ich gedacht hatte, dass wir uns dann irgendwann gar nicht mehr in der Schule treffen und ein Lehrer bald vor 20 Avataren steht. Und am Ende geht das weiter und in der Lehrerkonferenz sitzen auch nur noch Avatare oder Hologramme oder wie auch immer (lacht). Heute muss ich sagen, dass der Alltag und der Einsatz mich überzeugt haben. Diese ganzen Vorurteile und diese Ablehnung im Vorfeld war völlig unbegründet. Ich wurde vom Kritiker zum größten Fan des AV1 Avatars.

Wie hat das Lehrerkollegium auf den Schulroboter reagiert?
Auch hier war Aufklärung nötig, aber angesichts der dramatischen Erkrankung unserer Schülerin gab es auch viel Verständnis und Unterstützung. Vor allem, weil wir wussten, dass Kliniken nicht unbedingt eine Klinikschule angegliedert haben, sodass gerade für langwierige Therapien und Behandlungen meines Erachtens der Kontakt über den Schulroboter unersetzlich ist. Außerdem sind alle Lehrkräfte bei uns davon überzeugt, dass die Teilnahme an ihrem Unterricht ein wichtiger Indikator für den Lernerfolg in der Schülerlaufbahn ist.

Wie aufwändig war die Implementierung des AV1, zum Beispiel die Anschaffung des Avatars, aber auch die Umsetzung mit dem Lehrer- und Klassenverband?
Vonseiten der Formulare und all dem, was der Hersteller, aber auch die staatliche Seite zur Verfügung gestellt hat, war es unkompliziert. Wir mussten aber im Sechs-Augen-Gespräch mit einigen wenigen Eltern doch noch in den Austausch gehen, denn die konnten am Anfang nicht unterscheiden zwischen dem Distanzunterricht während der Pandemie und dem Schulroboter und meinten, der Avatar sei ein Livestreaming für alle. Und es war natürlich auch ganz wichtig, auf die datenschutzrechtlichen Bedingungen einzugehen, aufzuklären und zu zeigen, dass diese Übertragung nichts mit dem Streaming während einer Pandemie zu tun hat.

Wie ist der Schulroboter in Ihre technische Infrastruktur eingebettet?
Der Schulroboter war eingebettet in unser WLAN, und konnte deswegen im Klassenzimmer immer eingesetzt werden. Das Tolle an ihm ist aber auch, dass er mit einer SIM-Karte unabhängig von der schulischen Infrastruktur funktioniert. Er war also auch in den Pausen auf dem Schulhof. Da sieht man gleich den Unterschied zum Streaming: Selbst Unterricht draußen im Schulgarten oder eine Lektürestunde draußen im Freien waren möglich.

Was sind für Sie die größten Vorteile, die der Schulroboter Ihnen und Ihrer Schule bietet?
Die größten Vorteile liegen für mich in der störungsfreien mündlichen Kommunikation, sodass man sowohl in der Kleingruppe sprechen, als auch seinen Wortbeitrag im Unterricht beisteuern kann. Die digitale Kommunikation funktioniert sehr gut, zum Beispiel über diese nette Variante mit den Augen oder wenn sich der Kopf bewegt. Ein bisschen putzig ist es natürlich, weil der „kleine Kamerad“ ja macht, was er meint, oder so ferngesteuert wird. Diese direkte Interaktion könnte man mit einem normalen Tablet, das wir in der Klasse aufstellen, nicht gewährleisten.

Was war Ihr schönstes Erlebnis mit dem Schulroboter?
Mein schönstes Erlebnis war, wenn sich die Schülerinnen, die dafür verantwortlich waren, den kleinen Kerl - ich weiß jetzt gar nicht mehr den Namen, den sie dem Schulroboter gegeben haben - in der Früh geholt, unter den Arm geklemmt haben und wie sie mit ihm los gestiefelt sind ins Klassenzimmer. Da hat man gesehen, dass der Mensch anscheinend Maschinen sehr wohl akzeptieren kann, wenn hier wichtige Unterstützungsmaßnahmen über Roboter getätigt werden.

Was würden Sie zu Kolleginnen, Kollegen und Lehrkräften sagen, die vor dem Einsatz eines Schulroboters an ihrer Schule zurückschrecken?
Ich würde Ihnen nochmal die Vorzüge dieser 1zu1 Kommunikation und datenschutzrechtlich sauberen Lösung aufzeigen wollen. Denn ein Screenshot beispielsweise am Endgerät der erkrankten Schülerin führt umgehend zu einer Sofortunterbrechung des Kommunikationskanals und mir ist bisher kein System bekannt, also weder beim Screenshot am Rechner zu Hause noch mit irgendeinem anderen Tool, wo man solche unzulässigen Mitschnitte, die die Lehrkräfte ja nicht möchten und die auch nicht zulässig sind, unterbinden kann. Insofern darf man sich auf den AV1 Avatar viel sorgenfreier einlassen.

Warum sollten Schulträger den Schulroboter finanzieren?
Weil er eine technische Unterstützungsmaßnahme darstellt, die wir unseren Erkrankten schuldig sind. Betroffenheit allein reicht nicht aus. Krankheit ist nicht selbstgewählt, ist nicht selbstverantwortet und kann jeden von uns treffen. Und ich glaube, hier sollte es nicht an den Finanzen scheitern. Wir müssen für diejenige da sein, die mit einem schweren Leiden zu kämpfen haben und ihnen den Anschluss an die Schulgemeinschaft ermöglichen. Und das ist uns natürlich als kirchliche Schule besonders wichtig, warum unser kirchlicher Träger uns auch unterstützt hat.
Schule für alle!

Wir beraten Sie gerne, wie Sie die AV1 Technologie in Ihr kommunales Bildungsangebot integrieren können!

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AV1 Robot by No Isolation