
Warum haben viele Seniorinnen und Senioren Schwierigkeiten der modernen Kommunikationstechnologie?
Laut Eurostat waren in der EU 87 Prozent der Menschen im Alter von 75 Jahren und älter noch nie online.
Seniorinnen und Senioren haben oft mit einer verminderten Reaktionsfähigkeit zu kämpfen, was es schwieriger für sie macht, mit schnelllebiger Technologie Schritt zu halten. Hierzu zählen beispielsweise gängige Social Media Plattformen, die häufig Benachrichtigungen versenden. In der EU haben 9 Prozent der Seniorinnen und Senioren im Alter von 75 Jahren oder älter schwere Sehbehinderungen während 18 Prozent schwere Einschränkungen beim Hören haben (Eurostat, 2017). Darüber hinaus zeigen US-Statistiken, dass "23 Prozent der älteren Erwachsenen angeben, dass sie einen körperlichen oder gesundheitlichen Zustand haben, der das Lesen schwierig oder herausfordernd macht" (Pew Research Centre, 2014). Es gibt Gründe für die Annahme, dass diejenigen, die in diesen Statistiken enthalten sind, nicht vollständig von der gängigen Kommunikationstechnologie profitieren können.
Abgesehen von der Gesundheit ist auch das Wissen über Technologie sehr wichtig für die Kompetenz diese auch zu bedienen. Mangelndes Wissen ist ein bedeutender Faktor, der viele Seniorinnen und Senioren davon abhält, die moderne Kommunikationstechnologie zu nutzen. Nicht weniger als 77 Prozent der Seniorinnen und Senioren geben an, dass sie Hilfe benötigen, um den Umgang mit einem Smartphone oder Tablet zu erlernen. Zusätzlich geben 56 Prozent derjenigen Personen, die bereits online sind, an, sie würden keine sozialen Netzwerke nutzen, da sie Hilfe benötigen würden, um sich mit der Familie und dem Freundeskreis zu vernetzen (Pew Research Centre, 2014).
Die Ergebnisse dieser Umfragen sind eindeutig: Was auch immer der Grund dafür ist, die meisten Seniorinnen und Senioren profitieren nicht von der modernen Kommunikationstechnologie. Infolgedessen kann das Fehlen dieser Kommunikationsmöglichkeiten dazu führen, dass sich Seniorinnen und Senioren isoliert und einsam fühlen. Ein regelmäßiger Kontakt mit einem engen Freundeskreis oder der Familie kann das Gefühl der Einsamkeit lindern, ein Gefühl, das Berichten zufolge schlecht für die psychische als auch physische Gesundheit ist.
- Viele Senior*innen haben Probleme mit der Nutzung von Touchscreens aufgrund trockener oder faltiger Fingerkuppen.
- Viele Senior*innen sind in ihrer Mobilität eingeschränkt und haben ein geringeres Einkommen, was es schwieriger macht, Freund*innen persönlich zu treffen.
- Der Gebrauch neuer Technologie ist oft kompliziert, da die Senior*innen keine Erfahrung im Umgang mit Technologie haben, die sie als Grundlage verwenden können. Senior*innen tun sich in der Regel schwer, vollkommen neues Wissen aufzunehmen und zu verarbeiten.
- Die Zahlen von SSB zeigen, dass 83% der Senior*innen zwischen 64-74 Jahren das Internet wöchentlich oder häufiger nutzen.
- 96 % der Senioren über 67 Jahre besitzen ein Mobiltelefon, aber weniger als die Hälfte besitzt ein Smartphone (Zahlen von 2014).
Literaturverzeichnis
- Eurostat (2018). Your key to European statistics. European Commission. EU.
- Slettemeås, D. (2014). Eldres bruk av digitale verktøy og internett: En landsdekkende undersøkelse av mestring, støttebehov, motivasjon og hindringer.
- Smith, A. (2014). Attitudes, Impacts, and Barriers to Adoption. Washington DC. USA. Pew Research Centre.
- SSB (2016). Bruk av IKT i husholdningene