
Wie Technologie dazu beitragen kann, soziale Isolation zu bekämpfen
Der weltweit führende Experte im Hinblick auf das Thema Einsamkeit meint, dass die moderne Kommunikationstechnologie dazu beiträgt, soziale Isolation zu bekämpfen
Soziale Verbundenheit mit unseren Mitmenschen schützt uns vor Einsamkeit. Wie wichtig das ist wird deutlich, wenn man bedenkt, dass es mittlerweile in ganz Europa Initiativen gibt, die darauf abzielen, Menschen zusammenzubringen, um gemeinsam den schmerzhaften Zustand der Isolation zu überwinden.
Die Initiativen reichen von Freundschaftsprogrammen und Initiativen für Gemeinschaftsnavigatoren, die gefährdeten Personen den Zugang zu passenden Diensten und Unterstützungsleistungen ermöglichen, bis hin zu integrativen Gemeinschaftsprojekten, die soziale Verbindungen fördern. Individuelle Unterstützung und Gruppeninterventionen können das Leben der Menschen erheblich verbessern.
Einer der ersten Schritte zur Bekämpfung von Einsamkeit und Isolation besteht darin, die am meisten gefährdeten Personen zu ermitteln. Die Kartierung der Einsamkeit, bei der Dienste und lokale Behörden anhand vorhandener Daten vorhersagen, wo die am stärksten isolierten Einwohner leben, kann als Präventivmaßnahme eingesetzt werden. Sie können dann ihre Ressourcen auf die Menschen und Orte konzentrieren, die sie am dringendsten benötigen.
Was ist mit der Technologie?
Auch die Technologie kann eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Einsamkeit spielen, indem sie es den Menschen ermöglicht, verbunden zu bleiben und ihre Beziehungen zu stärken. John Cacioppo, der verstorbene Neurowissenschaftlicher und weltweit führende Experte im Hinblick auf das Thema Einsamkeit, weist darauf hin, dass Online-Kontakte zwar potenziell die Einsamkeit verstärken können, dass diese Online-Plattformen und die sozialen Medien jedoch hilfreiche Instrumente sein können, um die sozialen Beziehung im "analogen Alltag" zu stärken.
- John Cacioppo, NeurowissenschaftlerWenn Sie Facebook nutzen, um den persönlichen Austausch mit ihrem sozialen Umfeld zu fördern, erhöht sich sozusagen ihr "Sozialkapital".
Es mag ungesund sein, soziale Medien als Ersatz für reale Begegnungen zu nutzen, aber wenn Internetseiten genutzt werden, um ein Fußballspiel, ein Treffen in der Gemeinschaft oder ein Gespräch zu organisieren, können sie ein effektiver Weg sein, um soziale Bindungen zu erhalten und aufzubauen. Für Langzeitkranke kann die moderne Kommunikationstechnologie ein wichtiges Hilfsmittel gegen die Isolation sein, indem sie die durch die jeweilige Erkrankungen bedingten Hindernisse für soziale Kontakte überwindet.